Martin Raab
Head of Public Communication and Group Media Spokesman, global
Literweise Ketchup, komplexe Computersimulationen und ein gutes Bauchgefühl: Aus diesen Zutaten entwickelt Endress+Hauser im bayerischen Freising Innovationen für die Prozessindustrie. Die Gründung des Standorts geht zurück auf eine weitsichtige Entscheidung und persönliches Engagement.
Ein rund 20-köpfiges Team betreibt in Freising Vor- und Grundlagenentwicklung für die Durchflussmesstechnik. Ziel ist es, die Anwendungsgrenzen und Möglichkeiten vorhandener Technologien zu erweitern. Im Fokus steht der Kundennutzen. „Unser Maßstab ist die Praxis“, sagt Managing Director Wolfgang Drahm. Zusammen mit seinem Kollegen Alfred Rieder baute er die Forschung vor 25 Jahren am Hochschulstandort Freising, im Umfeld der technischen Universität München auf.
Die Vorentwicklung in Freising gehört organisatorisch zum Kompetenzzentrum für Durchflussmesstechnik von Endress+Hauser im schweizerischen Reinach. „Wir erhielten von Anfang an viel Freiraum für Experimente und werden noch heute an langfristigen Zielen gemessen“, sagt Wolfgang Drahm. Er schätzt es, losgelöst vom Alltagsgeschäft arbeiten zu dürfen.
„Die Entwicklungsabteilung in Reinach und wir bilden eine Gemeinschaft“, ergänzt Alfred Rieder. „Wir wollen unseren Dienstleistungsauftrag gegenüber den Kolleginnen und Kollegen erfüllen. Das bedeutet, dass wir Innovationen nicht einfach bei ihnen abgeben, sondern sie begleiten, bis sie bei den Kunden funktionieren.“
Hinter den Entwicklungen stecke kein Geheimrezept, sondern ein Methoden-Mix. In den Laboren werden Anlagen selbst aufgebaut, „und dann kommt es vor, dass wir von unseren Kunden einen Eimer Ketchup oder Mayonnaise bekommen, um damit bei uns neue Anwendungen oder Technologien zu testen“. Von seinen Mitarbeitenden wünscht sich Drahm deshalb ein „Bauchgefühl für Messtechnik“: „Um etwas Neues zu erschaffen, muss man abstrakt denken können, und man muss einen Messsensor als Gesamtkunstwerk betrachten.“
Genauso wichtig sind digitale Werkzeuge, beispielsweise die numerische Simulation. „Die Kombination aus menschlichem Know-how und Rechenleistung beschleunigt nicht nur Entwicklungsprozesse“, betont Alfred Rieder. „Sie ermöglicht Durchbrüche, die in klassischen Versuchsumgebungen nicht erreichbar wären.“
Ein Beispiel für die Innovationskraft des Freisinger Teams ist das Endress+Hauser Produkt Proline Promass Q. Das Coriolis-Durchflussmessgerät arbeitet auch unter schwierigsten Prozessbedingungen verlässlich und gleichzeitig hoch präzise. Es kommt in der Öl- und Gasindustrie zum Einsatz, wo der Handel auf präzisen Messungen basiert, und in der Lebensmittelbranche, wo die Produktqualität stimmen muss.
„Solche Anwendungen zeigen sehr gut, wie sehr sich die Rolle der Messtechnik gewandelt hat. Gefragt sind nicht nur präzise Werte, sondern umfassende Prozessinformationen – intelligent vernetzt und möglichst ressourcenschonend“, sagt Drahm.
Drahm und Rieder, beide studierte Ingenieure, hatten sich während ihrer Promotion an der TU München auf die Coriolis-Durchflussmesstechnik spezialisiert und wollten das Thema beruflich weiterverfolgen – so führte ihr Weg Mitte der Neunzigerjahre zu Endress+Hauser. „Für uns war das von Beginn an ein Traumjob“, sagen sie.
Durch fundierte Expertise und eine klare technologische Vision konnten sie sich viel Vertrauen erarbeiten. Ihre Arbeitsergebnisse und ihr Pioniergeist führten schließlich zu der Möglichkeit, einen neuen Forschungsstandort aufzubauen „Wir sind dankbar, dass wir damals die Chance erhalten haben und die Entscheidung sich auch nach 25 Jahren bewährt. Das liegt vor allem auch an dem tollen und hochqualifizierten Team, das an dieser Erfolgsgeschichte mitgeschrieben hat.“
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EH_Freising_25years_09-24-2025.zip |
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